HHCDJ - Hamburgs Cache des Jahres

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Interview mit Datum
Mystphi 12.08.2011
Diana Millgramm 06.03.2013
Dobranski 13.05.2013
Tollkühn79 22.08.2013
Häsämähäää 12.02.2014
papalotta 15.02.2015
Hoermi00 09.02.2015
Planet_P 10.02.2015
HHnilsHH 08.02.2015
mattilittletiger 10.02.2015
HHCDJ im Gespräch mit Hoermi00
HHCDJ: Hallo Hoermi00. Zunächst einmal vielen Dank, dass Du dir Zeit für dieses Interview genommen hast. Und natürlich herzlichen Glückwunsch zum sehr guten Abschneiden bei HHCDJ! Du holtest den Titel "Hamburgs Cache des Jahres 2014 - Kategorie Multi" mit "DENKSTOFF Pur". Hast du selber damit gerechnet?
Hoermi00: Überhaupt gar nicht. Das war eine ziemliche Überraschung und ich hatte mich bis zu dem Moment, als ich beim Finalevent ankam, auch nicht mal mit der Möglichkeit beschäftigt. Dort belauscht man dann ja doch sowohl in der Warteschlange als auch drin zwangsläufig das ein oder andere Gespräch. Neben dem auch für mich großartigen „… und wieder eine Plastikdose“ von „Tollkühn79“ als großem Favoriten, wurde aber auch der „DENKSTOFF Pur“ immer wieder als Geheimtipp mit Außenseiterchancen genannt. Außerdem wurde ich im Laufe des Abends auch verschiedentlich angesprochen. Ein merkwürdiges, aber auch irgendwie schönes Gefühl, das mich ein bisschen nervös machte.
HHCDJ: Hast du dir auch deine Mitstreiter um den Titel selber angesehen?
Hoermi00: Bis auf die schon erwähnte Plastikdose von „Tollkühn79“ bisher leider nicht. Der Gedanke „die Konkurrenz auszuchecken“ kam mir nicht in den Sinn und so tauchte einfach kein anderer der Teilnehmer der Kategorie auf meiner Bildfläche auf. Den „Erlebniscache“ von „keksnase“ wollte ich mehrfach angehen, weil er mich als richtig echter Multi schon lockte, aber irgendwie kam immer wieder was dazwischen. Aber wo ich gerade die Listings durchgesehen habe, habe ich auch große Lust auf „Arrow“ von „Käpt`n Jack“ und die verschwendete Jugend von den Panzerknackern!
HHCDJ: Dein Statement zu anderen HHCDJ-Teilnehmern?
Hoermi00: Herzlichen Glückwunsch und ein großes „Dankeschön“. Grundsätzlich cache ich alleine. Nur dann kann ich mich bei allem Genuss auch wirklich gut konzentrieren. In Begleitung sind mir Kommunikation und das Beisammensein viel wichtiger und vor allem möchte ich dann die Begleitung vor meiner Verbissenheit schützen, wenn eine Aufgabe ein Mal mehr unlösbar scheint und genieße lieber andere Dinge. Und dieses „Alleine Cachen“ führt dann in Kombination mit häufigem „Bei Dunkelheit unterwegs sein“ zum Gefühl, dass man es beim Cachen nicht mit anderen Menschen zu tun hat. Aber in Wirklichkeit ist natürlich jeder Cache das Werk anderer Menschen, die sich (in den meisten Fällen) Gedanken bei einer Veröffentlichung gemacht haben und spätestens beim Logeintrag stellt man fest, dass man nie alleine unterwegs ist. Ich stand freudestrahlend vor dem „Meisterdieb-Tradi“, hatte einen wunderschönen Abend an der „UmGEOungskarte“, habe Dank des „Letters to Knuffingen“ die bei Nacht wunderschöne Speicherstadt genossen. Der Name „papalotta“ ist seit dem „Abzweig“ in mein Gedächtnis eingebrannt, „BF Hamburg“ weckte meinen Spieltrieb und die „Kleine Weltreise“ meinen Ehrgeiz (und verdammt, ich brauchte tatsächlich einen Tipp vom Owner). Unvergessen wird auch das „Hexenhaus“ bleiben und ich werde definitiv noch dem „weißen Kaninchen folgen“. Ich bin entzückt von ihnen.
HHCDJ: Du warst auch auf unserem großen Abschlussevent und konntest Deine Preise persönlich entgegennehmen. Deine Meinung zum Event 2014?
Hoermi00: Ihr hattet es schwer! Ich mag keine Events dieser Größenordnung, fühle mich in so großen Gesellschaften einfach unwohl und ziehe trotzdem meinen imaginären Hut. Die Organisation war meiner Meinung nach unter Berücksichtigung aller Gegebenheiten absolut hervorragend und die Führung durch die Siegerehrung sehr kurzweilig. Das Video war schön. Und das Logbuch. Und überall nur schöne Menschen! Im Ernst, war echt voll gut und man wird es nie allen recht machen. Mir an diesem Abend aber schon. Es war sehr aufregend.
HHCDJ: Wie bist du auf die Idee zu "DENKSTOFF Pur" gekommen?
Hoermi00: Das ist völlig unspektakulär. Mein Kopf ist immer voller Ideen. Und bevor ich mal eine Idee zu Ende bringe, fallen mir schon wieder 100 andere Sachen ein, die ich machen möchte. So hatte sich ein ganzes Sammelsurium kleiner für einen Geocache geeigneter Ideen angesammelt. Am Finalort halte ich mich regelmäßig auf und eines Tages stand da plötzlich etwas, das sich bei näherer Betrachtung als hervorragendes Final entpuppen sollte. Nach einer Nacht war ein rudimentärer Geocache entstanden, nach einer weiteren waren Feinheiten geboren und noch eine später konnte es losgehen. Netterweise räumte dann noch ein Owner mit seinem Tradi mit Abstandskonflikt das Feld und ich hoffte, dass sich überhaupt jemand für einen öffnungszeitengebundenen Cache interessiert. Umso mehr freue ich mich jetzt über die doch relativ hohe Frequentierung, die den Aufwand rechtfertigt und mich täglich begeistert.
HHCDJ: Auch in 2015 wird es HHCDJ wieder geben. Wie sehen Deine Pläne aus?
Hoermi00: Geocaching ist für mich kein Wettbewerb, sondern Freizeitspaß. Es ist schön, dass es solche Wettbewerbe gibt, die vielen richtig viel bedeuten, dass sie dafür extra Caches legen. Auch das erhöht die Qualität im Großstadtdoseneinerlei und ist eine richtig tolle Sache. Mein Kopf ist voller Ideen. Der Wettbewerb spielt bei meinen Cacheüberlegungen als Owner aber überhaupt keine Rolle. Leider ist es wegen der hohen Cachedichte in Hamburg inzwischen fast unmöglich geworden, einen richtigen Multi zu legen, der diese Bezeichnung auch verdient hat. Und meine Ideen kreisen eher um Multis. Falls sich was ergibt, ist das schön und ich werde mit viel Liebe tätig. Aber falls nicht, nicht. Allerdings werde ich auf der Suche nach tollen zu besuchenden Geocaches sicher öfter mal auf „hamburgs-cache-des-jahres.de“ gucken.
HHCDJ: Kommen wir nun zu deiner Caching-Erfahrung. Welche Caches sind dir in deiner Cacher-Karriere am positivsten im Gedächtnis geblieben?
Hoermi00: Da möchte ich keine Namen nennen. Ich würde welche vergessen, bei anderen würde ich mit einer kurzen Beschreibung dem Erlebnis nicht gerecht werden. Am Rande des Podcast-Interviews sagte „bugofnci“ so schön „Es gibt viele Dinge, die einen Cache schön machen können“. Und genau so ist es. Ich bin nicht anspruchsvoll. Der Weg ist das Ziel, das Erlebnis steht im Mittelpunkt und für mich muss ein richtig guter Geocache nicht leuchten, blinken oder Geräusche machen. Ein Ort kann von Natur aus schon wunderschön sein, dass man einfach andere hinführen muss. Es gibt so unfassbar viele verborgene Kleinode da draußen. Aber auch das ist keine Bedingung. Ein Cache muss einfach eine Dringlichkeit haben. Eine Geschichte erzählen wollen, einen Denkanstoß geben, ein Gefühl vermitteln, einfach bewegen. Aber bevor ich abdrifte, kann ich von wunderschönen durch das Geocaching geprägten Urlauben im Pfälzer Wald, in Dresden, in Dänemark oder im Wendland berichten. Von tollen Großstadtnächten und Geocaches, die mich die Gegend meiner Kindheit noch mal ganz neu haben erleben lassen. Von Fabriken, Flüssen, Bäumen und Brücken. Ein schönes Hobby habe ich mir da ausgesucht. Und immer wieder stelle ich dann fest: Ich kann trotzdem sogar ohne. Bin nicht süchtig. Das macht es für mich perfekt.
HHCDJ: Hast du auch schon mal negative Cache-Erlebnisse gehabt?
Hoermi00: Auch beim Geocachen ist es manchmal und ganz selten wie überall auf der Welt und man findet das, was ich wirklich hasse: Egoismus und Gleichgültigkeit. Gegenüber der Natur, gegenüber anderer Menschen, gegenüber der Umwelt. Auch auf stumpfe Belanglosigkeit trifft man immer wieder und erntet dann auf Kritik häufig heftiges Kontra. Leider haben wir oft Kritikfähigkeit und Umsicht verlernt. Da bewundere ich den einen oder anderen Reviewer für das dicke Fell, das mir manchmal fehlt. Ich habe da inzwischen meinen Weg gefunden und werde auch in Zukunft meinen Schnabel nicht halten, wenn etwas völlig daneben ist. Spätestens nach einer seelenbereinigenden Geocachepause von einer bis zwei Wochen ist aber immer wieder alles gut.
HHCDJ: Welche Cachearten machst du persönlich am liebsten? Wanderst du lieber kilometerweit durch den Wald, stehst du auf schnelle Tradis, oder darf es auch mal ein knackiges Rätsel sein?
Hoermi00: Genau das mit alles, bitte. Ein bisschen habe ich es ja schon angesprochen. Ich liebe die Abwechslung und bin enttäuscht von Belanglosigkeit. Ich denke gern, ich laufe gern, ich fahre gern Fahrrad und Auto. Ich gehe gerne an meine psychischen und physischen Grenzen. Ich klettere, ich schwimme, krieche und mache mich gerne dreckig. Ich liebe den Sommer, ich mag den Winter, stehe auf Sonne und schätze die Dunkelheit. Inzwischen habe ich mich endlich mit der Ignore-List angefreundet und nutze sie großzügig. Denn tagelang an Rätseln festbeißen, um dann einen Petling aus dem Zaunpfosten zu ziehen, ist nicht so mein Ding. Wenn ich mir ein Geocaching-Ziel suche, geht es daher nach Ort, D- und T-Wertung und je nach Lust und Laune nach Attributen und im zweiten Schritt nach der Favoritenpunktquote, ein zumindest ansatzweise zu gebrauchender Qualitätsindikator. So insgesamt bilde ich mir ein, eher unkonventionell und pragmatisch unterwegs zu sein. Und wer braucht im Sommer schon ein Boot, wenn man sich auch einfach die Kleidung vom Leib reißen kann, nicht wahr?
HHCDJ: Damit wären wir am Ende. Wir möchten uns nochmals herzlich für deine Antworten bedanken und wünschen dir weiterhin Happy Hunting.
Hoermi00: Dankeschön ebenso.

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